
Ihre Fragen, unsere Antworten

I. Allgemeine Fragen
Warum müssen die Kliniken baulich weiterentwickelt werden?
Die bauliche Weiterentwicklung ist dringend notwendig, damit wir die Ziele der Medizinkonzeption erreichen und unseren Versorgungsauftrag langfristig sichern können. Den Versorgungsauftrag langfristig zu sichern ist gleichbedeutend mit wirtschaftlichem Erfolg. Konkret heißt das, dass die Rems-Murr-Kliniken einen wirtschaftlichen Korridor von 5 – 10 Mio. Euro erreichen müssen. Der ökonomische Erfolg wiederum ist maßgeblich durch den Ausbau unserer Bettenkapazitäten möglich.
In Winnenden und Schorndorf geraten wir mittlerweile aufgrund der steigenden Patientenzahlen regelmäßig an Kapazitätsgrenzen. Bei Vollauslastung sind jedoch keine Ressourcen für weiteres Wachstum vorhanden und somit ist auch keine weitere Ergebnisverbesserung möglich. Der Ausbau von Ressourcen ist zwingend notwendig, um das Sanierungskonzept weiter voranzutreiben. In Schorndorf können zudem die veralteten baulichen Strukturen den medizinischen Fortschritt auf lange Sicht nicht mehr unterstützen. Die bauliche Weiterentwicklung beider Standorte ist somit aus ökonomischer und qualitativer Sicht zwingend erforderlich.
Was ist unter der Campusentwicklung zu verstehen?
Um den Menschen im Rems-Murr-Kreis heute und in Zukunft eine bestmögliche und moderne medizinische Versorgung zu garantieren, sieht die Medizinkonzeption neben der medizinischen eine bauliche Weiterentwicklung beider Standorte vor. Getragen wird die bauliche Umsetzung der Medizinkonzeption von der Leitidee der Campusentwicklung. So sollen an beiden Standorten ambulante und stationäre Versorgungsangebote eng verzahnt und ein nachhaltiges Versorgungskonzept realisiert werden, damit Patienten auch vor und nach der stationären Behandlung optimal betreut sind. Die Campusentwicklung beider Standorte beinhaltet auch Überlegungen zu Wohnraum in Form von Personalwohnheimen, zur Ausbildung mittels einer Krankenpflegeschule sowie zu nachhaltigen Parkraum- und Mobilitätslösungen.
Welche Baumaßnahmen sind für die beiden Standorte geplant?
Im Zuge der baulichen Weiterentwicklung beider Standorte ist am Rems-Murr-Klinikum Winnenden ein Erweiterungsbau in direkter Nähe zu den Haupt- und Verwaltungsgebäuden geplant, der Platz für die notwendigen Bettenkapazitäten schafft.
An der Rems-Murr-Klinik Schorndorf sollen die Modernisierungsarbeiten in drei voneinander unabhängigen Bauabschnitten erfolgen. Im ersten Schritt ist der Neubau des Funktionsbaus und anschließend eine Sanierung der Bettenhäuser geplant.
Wie schaffen es die Rems-Murr-Kliniken, das notwendige zusätzliche ärztliche und pflegerische Personal zu rekrutieren?
Die geplanten Baumaßnahmen zeigen, dass sich unsere beiden Standorte weiterentwickeln und dass der Landkreis Geld in die Hand nimmt, um seine Kliniken zukunftsfest zu machen. Wir bieten herausragende Ausbildungsmöglichkeiten und kommen durch neueste Medizintechnik auf Augenhöhe mit anderen Kliniken. Das wirkt im besten Falle wie ein Magnet für Fachkräfte, weil es Perspektiven und Sicherheit schafft. Unabhängig von der Baukonzeption wollen wir dem zunehmenden Fachkräftemangel durch den Auf- und Ausbau einer attraktiven Unternehmens- und Arbeitgebermarke begegnen, mit dem Ziel einer effizienten Personalrekrutierung sowie langfristigen Steigerung der Bewerberqualität.
Werden Patienten und Mitarbeiter in den anstehenden Baumaßnahmen beeinträchtigt?
Sowohl in Winnenden als auch in Schorndorf werden die Baumaßnahmen so patientenfreundlich wie möglich gestaltet. An beiden Standorten wird es keine Beeinträchtigungen geben, da es sich sowohl beim Erweiterungsbau in Winnenden als auch beim Funktionsbau in Schorndorf um isolierte Bauabschnitte handelt. Lediglich die Anbindung des Funktionsbaus wird in Schorndorf zu kleineren Einschränkungen führen.
Warum können wir nicht gleich Schorndorf schließen und uns auf Winnenden konzentrieren?
Wir haben im Kreistag die Zwei-Standorte-Lösung beschlossen und das Sozialministerium hat diese Lösung mit der Zustimmung zur Medizinkonzeption bestätigt. Nur so ist langfristig der Versorgungsauftrag der Rems-Murr-Kliniken sicherzustellen.
II. Fragen zur Campusentwicklung Schorndorf
Was genau muss in Schorndorf gemacht werden?
Seit der Errichtung der Rems-Murr-Klinik Schorndorf in den 1970ern haben sich die Anforderungen an ein Krankenhaus grundlegend gewandelt. Nach rund 50 Jahren Dauerbetrieb ist die bauliche und technische Infrastruktur der Klinik in die Jahre gekommen. Zwar haben die Rems-Murr-Kliniken kontinuierlich in die medizinische Qualität des Klinikstandorts investiert und die Gebäudehülle modernisiert. Auf lange Sicht kann jedoch insbesondere das Herzstück der Klinik – der Funktionsbau, in dem sämtliche Operationssäle und Diagnostik verortet sind – nicht mit zukünftigen Entwicklungen Schritt halten. Zudem entspricht das jetzige Bettenhaus mit überwiegend Dreibett-Zimmern nicht mehr den heutigen Standards an den Patientenkomfort.
Eine Instandhaltung der bestehenden Räumlichkeiten würde das Problem nicht lösen, da die Gebäudestruktur auf lange Sicht den Anforderungen an eine moderne Versorgung nicht mehr gerecht wird. Diese Variante wird auch vom Ministerium unterstützt.
Wie ist der Zeitplan für den Standort Schorndorf?
Die Modernisierungsarbeiten sollen in den nächsten 10 – 15 Jahren in drei unabhängigen Bauabschnitten erfolgen, die eine hohe Planungs- und Kostensicherheit bieten. Entscheidet sich der Kreistag für die bauliche Weiterentwicklung, kann der erste Bauabschnitt nach vorbereitenden Planungen 2022 starten und der neue Funktionsbau nach zwei Jahren fertiggestellt sein.
Hat die bauliche Weiterentwicklung in Schorndorf Auswirkungen auf die Parkplatzsituation?
Die Mitarbeiter-Parkplätze an der Schlichtenerstraße werden wegfallen, da hier der neue Funktionsbau entsteht. Die Campusentwicklung in Schorndorf sieht daher neben der sektorenübergreifenden Versorgung auch verschiedene Konzepte für Mitarbeiterwohnen sowie nachhaltige Parkraum- und Mobilitätslösungen vor.
III. Fragen zur Campusentwicklung Winnenden
Was genau muss in Winnenden gemacht werden?
Durch stetig wachsende Patientenzahlen stößt das Rems-Murr-Klinikum Winnenden – wie in der Medizinkonzeption prognostiziert – an seine Kapazitätsgrenzen. In der bestehenden Gebäudeinfrastruktur lassen sich der gestiegene Bettenbedarf und die bereits vom Land Baden-Württemberg genehmigte Bettenaufstockung (47 Planbetten) nicht realisieren. Nur eine Erweiterung kann die Bettensituation deutlich entspannen und langfristige Versorgungsengpässe vermeiden. Mit einem Erweiterungsbau können die bestehenden Versorgungskapazitäten sinnvoll ausgeweitet werden: In direkter Nähe zu den Haupt- und Verwaltungsgebäuden ist ein fünfstöckiges Gebäude geplant, das Raum für die notwendigen Betten schafft. Gleichzeitig können im Sinne einer Campusentwicklung ambulante und stationäre Versorgungsangebote eng verzahnt werden, die den Patienten auch vor und nach dem Krankenhausaufenthalt optimal versorgen. Geplant ist zudem eine Kurzzeitpflegestation, die beispielsweise Patienten zugutekommt, deren Versorgung im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt noch nicht geregelt ist. Ein Leergeschoss im neuen Gebäude hat zu guter Letzt genügend Raum, um zukünftigen Entwicklungen Rechnung zu tragen.
Wie ist der Zeitplan für den Standort Winnenden?
Beschließt der Kreistag die Erweiterung, könnten die Bauarbeiten nach planerischen Vorbereitungen voraussichtlich noch 2021 beginnen. Die anvisierte Bauzeit beträgt rund zwei Jahre, so dass der Erweiterungsbau in 2023 fertiggestellt wäre.
Ist ein zusätzliches Gebäude mit dem Umweltschutz vereinbar?
Für das neue Gebäude ist die Fläche zwischen Haupt- und Verwaltungsgebäude vorgesehen, auf der im Moment Mitarbeiter-Parkplätze stehen. Das Gebäude wird nach den strengen Vorschriften der Landesbauverordnung Baden-Württemberg erbaut werden. Das Feuchtgebiet rund um den Zipfelbach wird durch den Neubau nicht gefährdet. Dem Wegfall von Parkraum soll kurzfristig mit einer temporären Parkplatzlösung und langfristig mit einem nachhaltigen Parkplatz- und Mobilitätskonzept begegnet werden.
Wo werden die Parkplätze entstehen, die dann wegfallen?
Auf der Fläche zwischen den Klinikgebäuden und dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr sind zusätzliche Parkmöglichkeiten durch den Bau eines Parkhauses geplant. Das neue nachhaltige Parkhaus würde sich in die Optik des Klinikums und in das Mobilitätskonzept der Zukunft einfügen. Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach könnte Strom für die eigene Nutzung (Beleuchtung, Aufzug sowie teilweise Strom für Ladesäulen) erzeugt werden. Nicht verbrauchter Strom könnte zudem an das Klinikum abgegeben werden.
Ihre Fragen und Anregungen sind uns wichtig
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